Risiken beim Piercingstechen !

Das Piercen ist heute schon so alltäglich geworden, dass man es schon mit einem Friseurbesuch oder einer Shoppingtour vergleichen kann. Trotzdem sollte sich jeder der sich für ein Piercing entscheidet im vorhinein über die Risiken klar sein. Ein Piercing ist nicht einfach nur ein Schmuckstück, sondern ein Fremdkörper, der in einer künstlich gesetzten Wunde „steckt“ und bis zur Heilung in direktem Kontakt mit Blut und Gewebe steht.
Ein gutes Piercingstudio wird jeden über die Risiken welches sein neues Piercing mit sich bringen kann bestens informieren.

Die wichtigsten Risiken von Piercings sind bakterielle und virale Infektionen, Allergien, Blutungen, überschießende Narbenbildung (Keloide) und Fremdkörpergranulome.

Grundsätzlich sollte das Piercing nicht mit Pistolen geschossen werden, da sich diese schlecht sterilisieren lassen. Die besonders beliebten Piercings durch den Knorpel der Ohrmuschel bergen das Risiko, dass größere Infektionsherde sich nicht sanieren lassen und zu Nekrosen führen könnten.

Piercings im Bereich der Unterlippe mit Gegensteckern im Mund können wegen der ständigen Reizung zu Zahnfleischatrophie und Zahnverlust führen. Piercings im Mundbereich wie das Zungenpiercing oder das Lippenbänchenpiercing bergen ein hohes langfristiges Gefahrenpotential für die Zähne. Bei Verwendung von nichtmetallischem Schmuck wie z.B. PTFE-Kunststoff ist die Gefahr von Zahnschäden aufgrund der geringen Härte des Materials geringer.

Bei Intimpiercings welche noch nicht vollständig abgeheilt sind, wie auch bei jeder anderen offenen Wunde im Genitalbereich, erhöht sich die Gefahr einer Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten, wie zum Beispiel Hepatits B oder C oder HIV. Bis zur vollständigen Verheilung des neuen Intimpiercings sollte daher beim Geschlechtsverkehr unbedingt ein Kondom verwendet werden.

Beim Brustpiercing gehen über eine leichte Entzündung des Brustwarzenhofes bis hin zur Entzündung der Brustwarze. Ein großer Faktor, warum sich das Piercing an der Brust häufig entzündet, liegt in der langen Abheilzeit des Brustwarzenpiercings. Diese beträgt wie auch beim Bauchnabelpiercing ca. 6 bis 12 Monate.

Wer sich für ein Bauchnabelpiercing entscheidet nimmt die Risiken von Blutungen, Infektionen oder von Schwellungen in Kauf. Da der Nabel sehr schlecht mit Blut versorgt wird, heilt ein Piercing an dieser Stelle nicht so gut ab. Durch die lange Abheilzeit von einigen Monaten bis zu einem Jahr erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Bauchnabelpiercing entzündet. Auch die Körperbewegungen oder reibende Kleidung kann die Abheilungszeit eines Bauchnabelpiercings erheblich verzögern.

Entzündungen können auch durch ein schlechtes Immunsystem, erhöhten Nikotingenuss oder mangelnder Pflege entstehen.

Grundsätzlich gehört zu allen Piercingarten gesagt, wer seine Wunde gut pflegt und sich in einem professionellen Piercingstudio piercen lässt, trägt seinen Teil zu einem reibungslosen Verlauf bei.